Mitteilung an die MedienÖffnungs-Fahrplan mit angezogener Handbremse

Praxisferne Belastungen für die Wirtschaft verhindern

 

 

Zum Bund-Länder-Beschluss und der heutigen Kabinettspressekonferenz sagt Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg: 

„Positiv ist auf jeden Fall, dass die Landesregierung die Betroffenen angehört und im Ergebnis gegenüber dem ersten Entwurf des Sachsen-Anhalt-Plans 2021 deutliche Nachbesserungen vorgenommen hat. Jedoch bringen die Bund-Länder-Beschlüsse für viele unserer von Schließungen betroffenen Betriebe nicht die erhoffte Öffnungsoption. Um ein Betriebesterben auf breiter Front zu verhindern, muss wirtschaftliches Leben jedoch schnellstens wieder ermöglicht werden. Aus unserer Sicht ist es epidemiologisch vertretbar. Die jetzt getroffenen Beschlüsse werden dem nicht gerecht – weder in ihrer Fixiertheit allein auf Inzidenzwerte – ohne Berücksichtigung weiterer Kriterien wie etwa des R-Wertes, der Intensivbetten-Belegung in Krankenhäusern, des Impffort-schritts, der Verfügbarkeit von Schnell- und Selbsttests oder lokal begrenzter Infektionscluster – noch in der Berücksichtigung der von den Betrieben erarbeiteten Hygienekonzepte und auch nicht in einer erkennbar verstärkten Nutzung der zur Pandemiebewältigung zur Verfügung stehenden Instrumente, allen voran die Impfung. Insgesamt wäre beim Bund-Länder-Treffen deutlich mehr drin gewesen, als einen Öffnungs-Fahrplan mit einer angezogenen Handbremse zu präsentieren. 

Einerseits werden im Privaten mehr Kontakte zugelassen, andererseits bleibt die Wirtschaft weiterhin von umfangreichen Einschränkungen betroffen, ob-wohl das Infektionsgeschehen hier geringer sein dürfte. Das ist nicht nachzuvollziehen. Für Handwerksbetriebe (Uhrmacher, Gold-/Silberschmiede, Schuhmacher, Autohäuser, Motorradhandel, Fotografen, Cafés etc.) fordert die Handwerkskammer eine sofortige Öffnung. 

Testen ist ein „add on“, um einen realistischen Überblick über die Pandemieentwicklung zu erhalten und Öffnungen epidemiologisch vertretbar zu handhaben. Sie können aber nur ein flankierendes und überbrückendes Instrument sein, sind aber ganz sicher nicht der Weg, um aus der Pandemie herauszukommen. Hier müssen noch zahlreiche offene Fragen zu den Testungen geklärt werden. Es darf nicht zu praxisfernen Belastungen für die Wirtschaft kommen. 

Außerdem erwarten wir, dass Angebote der berufsbezogenen Aus- und Weiterbildung sowie Berufsorientierungsmaßnahmen unter Beachtung der Hygienevorschriften umgehend wieder stattfinden dürfen."

Anja Gildemeister

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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