Nachfolger im Interview Klarer Schnitt mit klaren Verantwortlichkeiten
Das Gesicht der Kampagne "Freundliche Übernahme", Robert Dreyer berichtet im Interview von seinen Nachfolge-Erfahrungen.
Warum haben Sie sich dafür entschieden, einen Betrieb zu übernehmen?
Gegenüber einer Neugründung stellt diese Übernahme eine klare Zukunftsperspektive für mich dar. Das Unternehmen ist erfolgreich am Markt etabliert und ich kenne den Betrieb schon mein Leben lang. Mit der Übernahme kann ich Verantwortung übernehmen und die Tischlerei weiterführen.
Welches Unternehmen aus welcher Branche und mit wie vielen Mitarbeitern haben Sie übernommen?
Übernommen habe ich die Tischlerei Dreyer mit 15 Mitarbeitern in Wulferstedt. Mittlerweile gibt es einen zweiten Standort in Bottmersdorf und 32 Mitarbeiter. Wir bieten Holzfenster, Innen- und Außentüren sowie Sonderanfertigungen an. Spezialisiert haben wir uns auf Fenster und Türen aus Holz oder Holz-Aluminium.
Welche Eignung brachten Sie mit?
Ich bin Tischlermeister und habe ein Studium im Wirtschaftsingenieurwesen hinter mir. Damit bringe ich einiges an Erfahrung mit. Ich arbeite seit Jahren aktiv im Betrieb mit, ich kenne die Mitarbeiter, die Produkte und die Abläufe.
Welches Wissen haben Sie sich für die Übernahme noch angeeignet?
Ich habe mein Fachwissen im Bereich Gründung und Betriebsübernahme sowie Personalführung gestärkt.
Welche Hürden haben Sie wie überwunden?
Den Betrieb zu digitalisieren war einer der schwersten Herausforderungen. Mitarbeiter zu finden war auch nicht einfach. Sind neue Mitarbeiter eingestellt, möchte ich sie an das Unternehmen binden und effektiv führen. Deshalb war es mir so wichtig, mehr über das Thema "Personalführung" zu lernen.
Wo haben Sie sich Unterstützung geholt?
Bei der Handwerkskammer Magdeburg, in Büchern und ich habe Seminare besucht. Meine Familie war mir auch eine große Stütze.
Wie wichtig ist die Chemie zwischen Übergeber und Übernehmer aus Ihrer Sicht?
Sie ist unabdingbar.
Wovon raten Sie jedem Nachfolger ab?
Ich rate von einer „Wischi-waschi-Übergabe“ ab. Einen klaren Schnitt halte ich für besser.
Was würden Sie wieder so machen?
Ich würde alles genau wieder so machen.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ich möchte das Unternehmen weiter ausbauen und am Markt erfolgreich wachsen. Ich möchte meine Mitarbeiter fördern und sie anregen, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.
Anja Gildemeister
Nachfolge-Kampagne
3600 ÜBERGABEFÄHIGE UNTERNEHMEN suchen in den nächsten fünf Jahren in Sachsen-Anhalt einen Nachfolger. Um Interessenten dafür zu finden, haben die Wirtschaftskammern gemeinsam mit weiteren Partnern die Nachfolgekampagne "Freundliche Übernahme" gestartet.
Alle Infos finden Sie hier: Freundliche Übernahme
Tischlerei Dreyer
OT Wulferstedt
Neue Reihe 221a, 39393 Am Großen Bruch
www.tischlerei-dreyer.de